Laut Jürgen Mertz, dem Präsidenten des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), gab es im Jahr 2023 im deutschen Markt für Blumen und Zierpflanzen einen Rückgang der Umsätze in allen Marktsegmenten im Vergleich zum Vorjahr. Insbesondere die Importe waren betroffen, während die deutsche Produktion weitgehend stabil blieb.
Inflation, Unsicherheit und ungünstige Witterung erschweren Produktion von Blumen und Zierpflanzen
Trotz Preiserhöhungen konnten viele Produzenten den zusätzlichen Aufwand nicht decken. Die Inflation führte zu sinkenden Verbraucherausgaben und die Unsicherheit der Endkunden blieb weiterhin bestehen. Neben den hohen Betriebskosten aufgrund der Inflation hatten die Produzenten mit Fachkräftemangel und gestiegenen Mindestlöhnen zu kämpfen. Das Wetter im Jahr 2023 war ebenfalls ungünstig, mit zu viel Regen, zu wenig Sonnenlicht und zu hohen Temperaturen in den verschiedenen Quartalen.
Die Pro-Kopf-Ausgaben der deutschen Bevölkerung für Gartenpflanzen sind im Jahr 2023 gesunken. Trotz der Fortdauer der Beliebtheit von Beet- und Balkonpflanzen betrugen die Ausgaben pro Kopf nur etwas mehr als 20 Euro. Die Ausgaben für Stauden sanken auf weniger als 7 Euro pro Kopf. Auch Obst- und Ziergehölze sowie Blumenzwiebeln verzeichneten einen Rückgang, wobei die Pro-Kopf-Ausgaben knapp über 16 Euro bzw. über 3 Euro lagen. Kräuter hielten ihre Ausgaben nahezu konstant, trugen jedoch aufgrund ihres Marktanteils von weniger als 3 % nicht zur Stabilisierung des Gesamtmarktes bei.
Die Segmente Zimmerpflanzen und Schnittblumen erwiesen sich als robuster gegenüber ungünstigen Witterungsbedingungen im Vergleich zu Gartenpflanzen. Grüne Zimmerpflanzen erlebten während der Pandemie einen Aufschwung und die Pro-Kopf-Ausgaben lagen bei etwas über 6 Euro, leicht über dem Wert vor der Pandemie. Bei blühenden Zimmerpflanzen war der Rückgang geringer und die Pro-Kopf-Ausgaben blieben über 11 Euro.
Trotz eines Rückgangs im Jahr 2023 blieb das Marktsegment für Schnittblumen das größte in Deutschland. Jeder Einwohner gab weiterhin über 35 Euro für Schnittblumen aus, was auf ihre anhaltende Beliebtheit und ihren Wert hinweist.
Im Vergleich zum Vorjahr ging der Wert der importierten Blumen und Zierpflanzen in Deutschland bis einschließlich September 2023 stärker zurück als der Wert der exportierten Pflanzen. Trotz des schwierigen Marktumfelds konnte die deutsche Ware ihren Marktanteil ausbauen.
Der deutsche Markt für Blumen und Zierpflanzen sah sich im Jahr 2023 mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Trotzdem blieb die heimische Produktion im Vergleich zum Vorjahr stabil, während die Importe rückläufig waren. Die Pro-Kopf-Ausgaben der Verbraucher sanken, jedoch konnten Zimmerpflanzen und Schnittblumen zumindest ein geringes Wachstum verzeichnen. Insgesamt überwiegen die Herausforderungen, aber die deutsche Produktion hat sich erfolgreich behauptet.