Nicht nur bei Lebensmitteln gibt es die sogenannten Produktzwillinge, auch bei Gebrauchsgegenständen bieten Hersteller oft günstige und hochpreisige Marken oder Modelle an. Welche Marke jeweils vertreten ist, zeigt sich bei genauem Hinsehen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Welche Marke steckt dahinter? Die Frage aller Fragen beim Einkauf
Die Supermarktregale sind voller Produkte, die einer unterschiedlichen Marke anzugehören scheinen. Dennoch: Sie kommen aus dem gleichen Hause und bieten daher die gleiche oder zumindest eine annähernde Produktqualität.
Viele Kunden schwören auf „ihre“ Marke, der sie so lange treu bleiben, bis sie zu teuer wird. Was dann? Ganz klar, der Produktzwilling muss her und dabei ist die getarnte Markenware noch nicht einmal qualitativ schlechter als das Original. Im Gegensatz dazu gibt es Kunden, die generell auf die „Billigmarke“ schwören, ohne zu wissen, dass sie hier ein Markenprodukt im Tarnanzug kaufen.
Welche Marke ist wo zu finden? ( Video)
Die folgende Tabelle zeigt, welche Marke hinter welchem Anbieter steckt. Dabei fällt auf, dass bestimmte Discounter besonders viele Produktzwillinge im Angebot haben. Sie bieten damit Markenware zu besonders günstigen Preisen an und bestimmen darüber hinaus die Preise selbst.
Bei einem Produkt, das als separate Marke eines Lebensmittelherstellers vertrieben wird und lediglich einen günstigeren Preis und einen anderen Namen trägt, bestimmt der Hersteller den Preis üblicherweise mit. Die Eigenmarken der Discounter hingegen sind preislich nicht an die Vorgaben der Hersteller einer teuren Marke gebunden.
Video: Marken Masche: Nelson findet No-Name Produkte vom Original-Hersteller
Diese Produkte treten als Zwillinge auf:
Supermarkt | Markenprodukt | No Name Produkt |
---|---|---|
Aldi | Bayernland | Alpspitz Emmentaler |
Aldi | Milchunion Hocheifel/Arla | Laktosefreie fettarme H-Milch 1,5% Fett |
Aldi | Molkerei Gropper | Mibell |
Aldi Nord | Bayernland | Gouda gerieben |
Aldi Nord | Campina/MBP Milchprodukte | Knixx Crisp Joghurt & Banane |
Aldi Nord | Hansano Upahl/Arla Foods | Haltbare Vollmilch 3,5% Fett |
Aldi Nord | Hansano Upahl/Arla Foods | Milsani Kondensmilch |
Aldi Nord | Hansano Upahl/Arla Foods | Milsani Schlagsahne |
Aldi Nord | Hochland/Bonifaz Kohler | Hofburger Käse-Aufschnitt |
Aldi Nord | Hochland/Bonifaz Kohler | Kasländer Käsescheiben |
Aldi Nord | Hochwald Nahrungsmittel-Werke | Milsa Kaffeesahne |
Aldi Nord | Jermi Käsewerk | Lisani Räucherchili |
Aldi Nord | Molkerei Rücker | Devina Hirtenkäse |
Aldi Nord | Molkerei Vogtlandmilch | Milsani Deutsche Markenbutter mildgesäuert |
Aldi Nord | Molkerei Vogtlandmilch | Milsani Haltbare fettarme Milch 3,5% Fett |
Aldi Süd | Ehrmann | Körner Joghurt |
Alnatura | Berchtesgadener Land | Alnatura Alpenmilch |
Alnatura | Molkerei Söbbeke | Alnatura Joghurt |
Edeka | Bauer Milch | EDEKA Erdbeerjoghurt Laktosefrei |
Edeka | Deutsches Milchkontor Hohenwestedt | Gut & Günstig Markenbutter |
Edeka | Deutsches Milchkontor Zeven | Gut & Günstig Schlagsahne |
Edeka | DMK Deutsches Milchkontor | Gut & Günstig Körniger Frischkäse |
Edeka | DMK Molkerei Georgensmarienhütte | Mibell Gouda |
Edeka | Hansano Upahl/Arla Foods | Bio Sauerrahmbutter |
Edeka | Hansano Upahl/Arla Foods | Gut & Günstig Saure Sahne |
Edeka | Heideblume | Gut & Günstig Kräuterquark |
Edeka | Molkerei Rücker | Gut & Günstig Hirtenkäse |
Famila | Bauer Milch/Immergut | Hofgut Dessertsauce |
Famila | Bayernland | Frischgold Schmelzkäse |
Famila | Deutsches Milchkontor | Feine Quarkcreme Gut & Günstig |
Famila | Molkerei Ammerland | Hofgut Markenbutter |
Famila | Molkerei Ammerland | Küstengold Schlagsahne |
Famila | Molkerei-Hoya | Frischgold Kräuterbutter |
Kaufland | Bauer Milch | Fettarmer Joghurt K-Classic |
Kaufland | Deutsches Milchkontor Coesfeld | Joghurt Mild K-Classic |
Kaufland | Hansano Upahl/Arla Foods | K-Classic H-Milch |
Kaufland | Hansano Upahl/Arla Foods | K-Classic Speisequark |
Kaufland | Heinrichsthaler Milchwerke | Gouda in Scheiben K-Classic |
Kaufland | Karwendel | K-Classic Frischkäse |
Kaufland | Milchunion Hocheifel/Arla | Milblu Vollmilch Laktosefrei K-Classic |
Kaufland | Müller Milch/Sachsenmilch | K-Classic Sahne Milchreis |
Lidl | Campina/MBP Milchprodukte | KingFrais Pudding |
Lidl | Deutsches Milchkontor/HMI GmbH | KingFrais Vanilla Gourmet |
Lidl | Hansano Upahl/Arla Foods | Quark Kleefeld |
Lidl | DMK Molkerei Georgensmarienhütte | Lovilio Mozzarella |
Lidl | FrieslandCampina | Milbona Sprühsahne |
Lidl | Hansano Upahl/Arla Foods | Bio Butter |
Lidl | Karwendel | Cavabel Rahm Brotaufstrich |
Lidl | Milchwerke Oberfranken | Irische Butter |
Lidl | Milchwerke Oberfranken | Milbona Markenbutter |
Lidl | Molkerei Ammerland | Milbona Deutsche Markenbutter |
Lidl | Molkerei Gropper | Biotrend Bio Joghurt |
Lidl | Müller Milch/Sachsenmilch | Pianola Joghurt |
Netto | Alpenhain Camembert-Werk | Gutes Land Back Camembert |
Netto | Bauer Milch | Ohne-L Laktosefreier Naturjogjurt |
Netto | DMK Deutsches Milchkontor Altentreptow | Das Beste vom Lande Deutscher Gouda |
Netto | DMK Deutsches Milchkontor Zeven | Gutes Land Schlagsahne |
Netto | DMK Molkerei Georgensmarienhütte | Gutes Land Gouda |
Netto | Frischli Milchwerke | Gutes Land Vollmilch 3,5% Fett |
Netto | Hansano Upahl/Arla Foods | Das Beste vom Lande Deutsche Markenbutter |
Netto | Hansano Upahl/Arla Foods | Das Beste vom Lande Haltbare Vollmilch |
Netto | Hansano Upahl/Arla Foods | Das Beste vom Lande Schlagsahne |
Supermarkt | Markenprodukt | No Name Produkt |
Netto | Karwendel | Frischkäse Pur |
Norma | Hansano Upahl/Arla Foods | Landfein Schlagsahne |
Norma | Käserei Champignon | nimm’s leicht Camembert |
Norma | Müller Milch/Sachsenmilch | Landfein Markenbutter |
Norma | Müller Milch/Sachsenmilch | Leckerrom Deutscher Gouda |
Penny | Apostel | Mitakos Zaziki |
Penny | Goldsteig | Line Mozarella |
Penny | Hansano Upahl/Arla Foods | Bio Butter |
Penny | Hansano Upahl/Arla Foods | Elite Speisequark |
Penny | Molkerei Gropper | Milchprodukte Almsana |
Real | DMK Molkerei Georgensmarienhütte | real-Quality Gouda |
Rewe | Bauer Milch | ja! Fettarmer Joghurt |
Rewe | Bayernland | ja! Frischkäse |
Rewe | FrieslandCampina | ja! Sprühsahne |
Rewe | FrieslandCampina | ja! Sprühsahne |
Rewe | Frischli Milchwerke | ja! Kaffeesahne ultrahocherhitzt |
Rewe | Hansano Upahl/Arla Foods | ja! Frische Fettarme Milch 1,5% Fett |
Rewe | Heinrichsthaler Milchwerke | ja! Deutscher Gouda |
Rewe | Hochland | ja! Allgäuer Schmelzkäse |
Rewe | Hochwald Nahrungsmittel-Werke | ja! Leichte Kondensmilch |
Rewe | Hochwald Nahrungsmittel-Werke | ja! Saure Sahne |
Die Produktpolitik hinter der zweiten Marke
Einige wenige Hersteller setzen nur auf die eigene Marke, die zu vergleichsweise hohen Preisen vertrieben wird. Andere wiederum bieten sowohl die Eigenmarke an als auch ein günstiges Produkt. Welche Marke jeweils hinter dem billigeren Angebot steckt, muss der Käufer selbst herausfinden, wenngleich es inzwischen sogar eine ganze Berufsgruppe gibt, die sich damit befasst.
Fakt ist, dass teure Marken im günstigen Gewand qualitativ gleichwertig mit den teuren Vertretern aus eigenem Hause sind.
Darum gibt es Produktzwillinge
Mit einer teuren Marke werden die Kunden angesprochen, die willens und in der finanziellen Lage sind, sich diese Produkte zu leisten. Um die Zielgruppe zu vergrößern, gibt es weitere Produkte aus dem gleichen Hause. Diese werden unter einer anderen Marke angeboten und beinhalten die gleiche oder nur eine leicht veränderte Rezeptur.
Damit wird eine ähnliche Kundenbindung erreicht, die vor allem auf die Schnäppchen-Bewussten setzt. Gerade in Deutschland gibt es eine wahre Kultur der Schnäppchenjäger, die ihren Einkauf nur danach ausrichten, wann sie wo am meisten sparen können. Sie freuen sich über einen günstigen Einkauf und nehmen für Werbeangebote teilweise sogar weitere Wege in Kauf.
Mit dem Produktzwilling erreicht der Hersteller diese Gruppe zusätzlich und setzt vor allem auf hohe Abgabemengen. Damit werden Umsatz und Gewinn langfristig erhöht, was teilweise mit dem alleinigen Absatz des teuren Produkts nicht möglich wäre. Viele Hersteller beklagen mittlerweile, dass sie ohne eine günstige Marke nicht mehr überleben könnten, denn die „Geiz ist geil“-Mentalität wendet sich von Qualität zu Quantität.
Discounter drücken die Preise
Auch wenn klar ist, dass Eigenmarken qualitativ hochwertig sind, so werden sie von vielen Herstellern doch nicht gern gesehen. Die Discounter machen den Herstellern klar, dass sie mit ihrer Marke keine hohen Verkaufspreise fordern können, dass aber die abgegebenen Volumina sehr hoch sein können.
Gleichzeitig stehen nicht viele verschiedene Konkurrenzprodukte nebeneinander, sodass die Kunden sich bei der Entscheidung, welche Marke sie kaufen, schwertun würden. Die Hersteller gehen darauf ein und vertreiben in den Discountern unter den dort vertretenen Eigenmarken teilweise hohe Mengen.
Welche Marke im Einzelfall dahintersteckt, lässt sich anhand einiger Kriterien leicht herausfinden:
- ähnliche Verpackung
- ähnliches Logo der Marke
- ähnliche Beschreibung und Angabe der Inhaltsstoffe
- ähnliche Werbung
Lediglich der Preis ist eben nicht vergleichbar. Mittlerweile wird von einem Fünftel der Lebensmittel ausgegangen, das in den Supermärkten vertreten ist und als günstiger Vertreter eines Herstellers gilt, der eigentlich auf andere Preissparten setzt.
Welche Marke steckt nun aber dahinter? Diese Frage lässt sich anhand der oben genannten Kriterien und eines Vergleichs weiterer Daten beantworten. Zum Beispiel ist anhand der Produktidentitätsnummer herauszufinden, welche Marke im Einzelfall dahinter steht.
Die Lebensmittelhersteller haben eigene Betriebsnummern, die wiederum auf den Produkten zu finden sind. Diese Nummern müssen nun nur noch verglichen werden und schon lässt sich herausfinden, welche Marke hinter Produkt A und Produkt B steckt.
Die Preispolitik der Unternehmen und der günstige Einkauf von Markenprodukten
Für die meisten Lebensmittelhersteller geht die Strategie auf. Kunden fragen sich inzwischen häufiger: Welche Marke steckt dahinter? Sie finden die Antworten in der obigen Tabelle oder in Übersichten im Internet. Auch das eigene Vergleichen ist möglich, wobei gerade bei Milchprodukten häufig der Geschmack entscheidet.
Dieser findet das Pendant recht zuverlässig! Dieses „Das kommt mir bekannt vor“-Gefühl beim Löffeln eines Joghurts kennen viele und kommen dadurch dahinter, dass sie eine günstige Marke eines bekannten Herstellers essen.
Die Strategie geht auf
Für die Unternehmen geht die Strategie auf und sie setzen weiterhin auf die teure und die günstige Marke gleichermaßen. Sie erzielen deutlich höhere Absatzmengen und erhöhen damit ihren Umsatz und letzten Endes den Gewinn. Sie binden eine andere Zielgruppe an sich, wobei auch treue Kunden der höherpreisigen Marke „abwandern“, wenn sie die günstigere Marke einmal probiert haben. Dann ist es egal, welche Marke dahintersteckt und es wird einfach gekauft, was am günstigsten ist.
Wichtig zu wissen: Produkte sind nicht zwangsläufig teuer, weil ihre Qualität so gut ist. Vielmehr ist es zum einen der Name der jeweiligen Marke bzw. des Herstellers, der die Preise nach oben klettern lässt. Je bekannter der Firmen- oder Markenname ist, desto höher sind auch die Preise. Jeder kennt die Aussage „Hier wird der Name mitbezahlt!“ Diese kommt nicht von ungefähr, sondern hat sich zu Recht etabliert. Außerdem spielt die Konkurrenz eine Rolle bei der Preisentwicklung.
Zieht diese ihre Verkaufspreise an, wird der Mitbewerber seine Preise ebenfalls nach oben korrigieren und somit sicherstellen, dass die Unterschiede nicht allzu groß sind. Denn – und hier schließt sich der Kreis wieder: Einem günstigen Produkt wird auch häufig eine mindere Qualität nachgesagt, ohne dass das im Einzelfall gerechtfertigt sein muss.
Video: No-Name-Produkte: Diese Marken stecken dahinter | Marktcheck SWR
Wie lässt sich günstiger einkaufen?
Um Geld beim Einkaufen zu sparen, ist es nicht unbedingt nötig, nur auf die günstigste Marke zu setzen. Auch auf andere Arten lässt es sich sparen und das Schöne daran: Die Hersteller werden unterstützt. Sie müssen nicht zwingend auf eine weitere billige Marke setzen, um die Schnäppchenjäger anzusprechen.
Auch die folgenden Tipps helfen dabei, den Betrag auf dem Kassenbon niedriger ausfallen zu lassen:
- Obst und Gemüse der Saison kaufen
- wenn möglich, Großpackungen nehmen
- Angebote nutzen
- Rabattaktionen nutzen
- keine Spezialangebote für einzelne Zielgruppen kaufen
Ein Sparbeispiel: Eine Familie erledigt den Wochenendeinkauf am Freitag. Die Preise sind die gleichen wie am vorherigen Donnerstag. Am Donnerstag aber ist eine Gutschein-Aktion des Supermarkts üblich, wobei es eine prozentual am Einkaufswert gemessene Gutschrift gibt. Folglich würde die Familie an diesem Tag für die gleichen Produkte deutlich weniger zahlen bzw. könnte den Gutschein, der in der vorigen Woche am Donnerstag vergeben wurde, einlösen.
Somit lassen sich auch höhere Ausgaben tätigen. Natürlich holt sich der Supermarkt über seine Preise diese Gutscheine wieder herein, doch die Preise wären ohne Gutschein-Aktion nicht niedriger. Die Familie profitiert also in jedem Fall von einem Einkauf am Donnerstag.
Bildnachweis: Schwarzer.de
2 Kommentare
Hey
Total interessanter Artikel. Ich habe ja schon öfter gehört, dass in den No Name Produkten von den Discountern , Markenware versteckt ist.
Gibt sicher noch mehr Artikel bei denen es der Fall ist. Wäre echt interessant um welche es sich noch so handelt.
Hallo Ich könnte die Liste noch etwas erweitern
Käsekuchen-Eigenmarke von Kaufland stammt aus dem Hause Coppenrath & Wiese.
Pianola Joghurt (Lidl) – Müller Milch/ Sachsenmilch
Söntner Sahne Joghurt ( Aldi Nord) Zott
ja! Fischstäbchen ( Rewe) Frosta/Copack
All Seasons Rahmspinat ( Aldi Nord) Iglo FFT
ja! Roggenvollkornschnitten (Rewe) Harry Brot/Backländer
Küstengold Säfte (Famila) Valensina/Dr. Siemer Getränke
Biscotto Soft Cake Orange (Aldi Nord) Griesson de Beukelaer
Trader Joe’s Erdnüsse (Aldi Nord) Ültje/Griff GmbH Olsberg
sind aber bestimmt noch mehr
Hallo
Es gibt nicht nur bei Lebensmitteln Zwillinge sondern auch beim Parfüm, da gibt es großartige Duftzwillinge.
Mfg
Bettina